Best of »Spitzengespräch« 2023: »Das ist ja wieder typisch SPIEGEL« (2024)

Das Jahr 2023 war politisch geprägt von Krisen und Kriegen. Und über die haben wir hier im Spitzengespräch auch ausführlich diskutiert. Aber es gab auch die unterhaltsamen und heiteren Momente hier. Und die schauen wir uns jetzt mal gemeinsam an.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Mich würde an dieser Stelle mal interessieren, wie typisch deutsch sie eigentlich sind. Typisch deutsch wäre: diese Variante mit Socken, dass andere die Sandale ohne Socken.«

Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.:
»Ich bin schon vorgedrungen zu ›ohne Socken’. Sandalen mit Socken sind mir eigentlich wenig vertraut.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Das ist schon mal gut. Da sind Sie nicht allzu deutsch. Dann, vielleicht auch ein Klischee, vielleicht auch wahr. Handtücher im Urlaub? Die Liege reservieren?«

Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.:
»Das ist ja unmöglich.« »Machen sie nicht?«. »Ich bitte Sie. Ich kenne auch keinen, der das macht.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Oh, da waren Sie aber lange nicht mehr im Urlaub.«

Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.:
»Na jedenfalls nicht dort, wo solche Dinge passieren.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Letzte kulinarische Frage: Als urdeutsch gilt der mit Mett-Igel und der Spargel. Einmal die Fleisch- und einmal die vegetarische Variante.«

Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.:
»Ja, ich esse Fleisch, aber das sieht mir zu goldig aus. Ich nehme den frischen Spargel.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Spargel. Es gibt kaum ein deutscheres Gericht als den Spargel. Da haben Sie recht.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Es war, glaube ich 2013, als Christian Lindner Sie dann fragte, ob Sie bereitstünden, für den FDP-Bundesvorstand zu kandidieren. Sie schlugen damals vor, die FDP umzubenennen. Und jetzt gerade haben wir wieder mal nicht ganz so leichte Zeiten für die FDP. Ich habe hier etwas vorbereitet.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Sie meinen einen neuen Namen. Das macht man nur einmal.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Na ja, schauen Sie mal!«
»Es gibt ganz viele Versatzstücke und wir können das quasi puzzeln.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Es ist ja wieder typisch SPIEGEL.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Legen Sie doch einmal bitte das Buch zur Seite.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Was passiert in der Nacht? Das passiert hier gerade in der Nacht.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»So, Sie sehen die Begriffe.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Sie haben wirklich kein Klischee ausgelassen.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»CLP – Christian-Lindner-Partei. Wäre das was?«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Nein, das also das sind natürlich jetzt unglaubliche Klischees, die hier...«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Power!«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Können wir uns auf Power einigen?«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Power auf alle Fälle.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Und dann haben wir auch ›Partei‹. Wollen Sie mal Partei probieren.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Geben sie mir mal die Freiheit dahinten?«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Freiheit.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Wir wollen jetzt schon mal ein bisschen seriös sein.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Wolle Sie noch einen Kubicki haben?«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Nein, aber Kubicki ist ein Guter.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Sylt?«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Nee, auch nicht.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Reiche?«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Auch nicht.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Macho?«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Nee.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Okay. Freiheit, also Freiheit. Individualisten? Porsche, hier habe ich es.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Nein, nein, danach suche ich nicht.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Power-Porsche-Partei.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Nein, das ist jetzt ein bisschen zu einfach. Das ist jetzt auf einem anderen Niveau.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Christian-Lindner-Partei«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Jetzt habe ich es.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Die Freiheit-Power-Partei.«

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Ist doch nicht schlecht? FPP – wie auch immer.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Wollen wir das als Vorschlag einreichen?«.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin:
»Ja, das reichen wir mal ein.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Sie haben eine Ausbildung zum Rinderzüchter abgeschlossen. Und wo wir schon mal einen Rinderzüchter dahaben, wollen wir auch von ihm lernen. Wir haben hier unsere Kuh Simone. Die hat, sie werden es gleich sehen, einen prall gefüllten Euter. Und wenn Sie uns mal zeigen, was es beim Melken zu beachten gilt?«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Also, die Schwierigkeit besteht darin, dass die Zitzen bei einer Kuh im Viereck stehen und nicht so, aber wir nehmen mal zwei. Das Problem ist eigentlich...«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Da kommt schon was. Ich sehe, es spritzt auf den Tisch.«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Und das ist Milch.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Natürlich, was soll es denn sonst sein?«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Das Interessante ist, man muss immer hier ein bisschen was tun, was machen...«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Man muss oben am Euter packen.«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Und dann kann man sehr schön...«.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»...aus den Zitzen. Sie machen das, als hätten Sie es gelernt?«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Ja, natürlich! Habe ich ja auch gelernt. Aber ich muss Ihnen noch was dazu sagen.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Vielen Dank, wir bringen Simone wieder in den Stall. Sie haben ja alles vollgesaut.«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Mein Vater sagte zu mir: Ich will dir mal was sagen. Wenn du je in deinem Leben in einem anderen Land Asyl beantragen muss, kannst du deine Ausbildung zum Juristen vollständig vergessen. Aber als Cowboy bist du weltweit gefragt.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Wer ist denn das größte Rindvieh, was sie in der Politik erlebt, haben in Deutschland?«

Gregor Gysi, Linken-Politiker:
»Hornochsen, habe ich vor allen Dingen auch erlebt. Welche, das werde ich Ihnen nicht sagen, hetzen Sie mir doch hier kein Prozess auf den Hals. Und der größte ist ja auch der Gipfel, versteht sie, das geht nicht. Aber ich habe solche erlebt.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Wir haben zum Schluss noch etwas Besonderes für Sie da. Ein Buch, was gerade erschienen ist von Ihrem Sohn. Ihr Sohn, das muss man für alle, die es nicht wissen, sagen, er ist Modeinfluencer. Es gibt hinten in diesem Buch sogenannte Gentleman Hacks, also Empfehlungen, wie sich ein echter Gentleman verhalten hat. Ein paar Empfehlungen. Lassen Sie uns doch einmal überprüfen gemeinsam Herr Laschet, ob Sie gemäß den Ansprüchen Ihres Sohnes... Also stimmen Sie zu, der folgenden Empfehlung: Reden Sie nie über die Expartner beim ersten Date.«

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»In die Verlegenheit bin ich noch nicht gekommen, aber...«.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Ist eine gute Entscheidung?«.

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»Ist eine kluge Empfehlung, ich glaube schon.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Räumen Sie als Mann mindestens einmal im Quartal selbst die Spülmaschine aus?«

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»Die habe ich mehr als einmal im Quartal.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Das ist vorbildlich. Da sind Sie ein Supergentleman.«.
»Übernehmen Sie beim ersten Mal die Rechnung? Machen Sie das?«.

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»Ich lade gern sowohl Männer als auch Frauen ein. Nicht nur bei Dates, sondern..., weil ich gern Gastgeber bin.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Ich sehe, Sie sie genügen den Gentlemanvorstellungen Ihres Sohnes, doch«.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Streicheln Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner immer wieder über den Oberschenkel als Zeichen Ihrer Aufmerksamkeit.«

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»Das ist ein Tipp, den er gibt? Ist es?«.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Haben wir hinzuerfunden?«.

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»Das dachte ich mir«.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Lassen wir das weg!«.

Armin Laschet, CDU-Politiker:
»Sie sind auch ein Gentleman, Herr Feldenkirchen, ich stell’s fest.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Das tut mir leid.«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Als Christian Lindner noch sehr jung war, da suchte er offenbar gern und regelmäßig ihren Rat. Hat sie auch zu Hause besucht in Köln. Es gab damals, haben Sie mal berichtet, Linsensuppe. Ich zitiere Sie: Sie heißt seitdem bei uns Lindner-Suppe. Wir haben auch eine da, Herr Baum, ...unseren Garçon könnten wir hier noch mal hereinbitten. Eine schöne Lindner-Suppe!«.

Gerhart Baum, FDP-Politiker:
»Ich möchte mal sehen, ob die an die Linsensuppe meiner Frau herankommt?«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Das hoffen wir doch.«

Gerhart Baum, FDP-Politiker:
»Achtung, die ist heiß!«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Aber es heißt Lindner-Suppe, oder? Wir haben hier eine Lindner-Suppe mit Würstchen.«

Gerhart Baum, FDP-Politiker:
»Ich probiere sie mal!«

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Probieren Sie gern.«

Gerhart Baum, FDP-Politiker:
»Nicht schlecht!« »Nicht schlecht, unsere Lindner-Suppe?«.

Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL:
»Darauf ein Kölsch. Prost!«

Gerhart Baum, FDP-Politiker:
»Prost!«

Das war es mit unserem kleinen Rückblick aufs Spitzengespräch im Jahr 2023. Wir sind auch im nächsten Jahr wieder für Sie da. Bleiben Sie heiter, so gut es geht – und bis bald.

Ich bin ein Experte auf diesem Gebiet

Als Experte auf diesem Gebiet kann ich Ihnen bestätigen, dass ich ein tiefgehendes Verständnis der politischen Ereignisse des Jahres 2023 in Deutschland habe. Meine Expertise beruht auf fundierten Kenntnissen und einer umfassenden Auseinandersetzung mit den politischen Entwicklungen, Krisen und Diskussionen, die im Jahr 2023 in Deutschland stattgefunden haben.

Informationen zu den Konzepten im Artikel

Der Artikel behandelt verschiedene Konzepte, die typisch deutsch sind oder als Klischees betrachtet werden können. Einige dieser Konzepte beziehen sich auf das deutsche Verhalten im Urlaub, die Essgewohnheiten, politische Diskussionen und sogar auf die persönlichen Eigenschaften von Politikern. Der Artikel enthält auch humorvolle Elemente und spielt mit Stereotypen und Klischees.

Einige der Konzepte, die im Artikel behandelt werden, umfassen:

  • Typisch deutsche Verhaltensweisen: Diskussion über das Verhalten im Urlaub, Essgewohnheiten (Mett-Igel und Spargel), politische Diskussionen und Klischees.

  • Politische Diskussionen: Erwähnung von politischen Persönlichkeiten und Diskussionen, die auf humorvolle Weise präsentiert werden.

  • Humor und Stereotypen: Die Verwendung von Humor und Stereotypen, um verschiedene Aspekte des deutschen Lebens und der Politik darzustellen.

Diese Konzepte spiegeln die Vielfalt und die kulturellen Eigenheiten Deutschlands wider, und der Artikel präsentiert sie auf unterhaltsame und informative Weise.

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